Hans Nierling

Da auf dem elterlichen Gut im Sudetenland Remonten gezüchtet wurden, war Hans Nierling oder „Hanne“, wie er gerufen wird, schon früh klar, dass er sein Leben mit Pferden teilen würde. Nach Kriegsende verschlug es den jungen Berufsfahrer und Pferdepfleger zu namhaften Rennställen, wie das von B.J. Allemande oder an den Stall Münsterland in Gelsenkirchen. Dort war er mitverantwortlich für die großen Erfolge dieses Rennstalls.

Nach Auflösung des Privatstalls ging Hanne Nierlings Reise zunächst nach München zu Konrad Wagner und Anfang der 70er Jahre nach Berlin zu Peter Kwiet. Seine letzte Anstellung erhielt er bei Gottlieb Jauß, dessen erster Mann und rechte Hand er wurde. Nach dem tragischen Tod seines Patrons zog sich Hanne Nierling weitgehend aus dem Arbeitsleben zurück. Für seine Kollegen führte er aber weiterhin akribisch Buch über die „Lichtgelder“, Startprämien, die vom Mariendorfer Rennverein über das Jahr gebucht wurden. Hanne Nieling war lange Zeit die gefragteste Person im Stallbereich, wenn die Sparprämien nach gewissenhafter Kontoführung als Weihnachtsbonus ausgezahlt wurden.

Zwar machen Rheuma und Rückenschmerzen Hanne Nierling berufsbedingt heute zu schaffen, trotzdemgenießt er seine Rennbahnbesuche mit 91 Jahren immer noch bei bester körperlicher und geistiger Frische.