Theodor Frahm

geb. 2. Dezember 1894 - gest. 18. November 1954

Als Theodor Frahm 1921 einen kleinen Hof in Kollmoor bei Itzehoe als weichender Erbe aufgeben musste, um in Bünzen einen neuen Betrieb zu erwerben, mag er selbst nicht geahnt haben, dass er einst der führende Traberzüchter Deutschlands werden würde. Aus kleinen Anfängen heraus errichtete er in der Folge das Gestüt Helenenhof, das zwischen 1949 und 1972 14 Mal an der Spitze der erfolgreichsten Traberzuchtstätten Deutschlands stand. Eine Leistung, die von keinem anderen Traberzüchter in Deutschland erreicht ist.

Theodor Frahm, der in erster Linie Bauer war, wie er es selber von sich gesagt hat, fand durch einen Besuch des Hamburger Trabertrainers Johannes Osterhoff zu den Trabern. Theodor Frahm suchte gerade ein schnelles und zuverlässiges Wagenpferd, um zu dem 15 Kilometer von seinem Hof entfernten Markt in Neumünster zu gelangen. 1934 erwarb er zu diesem Zweck von Walter Heitmann die damals 10jährige Minni Halle, die Theodor Frahm in einem siebenstündigen Fußmarsch bei Nacht vom Gestüt Lasbek nach Bünzen führte. Da es im Zweispänner schneller ging, wurde als zweite Stute Peggy H. hinzugekauft.

Als man Theodor Frahm auf die gute Abstammung Minni Halles aufmerksam machte, ließ er die Stute zunächst von Signal, dann von Legality bedecken. Bereits mit der 1936 geborenen Tochter der Minni Halle, Albine, sicherte sich Theodor Frahm 1937 auf der Traber-Jährlingsschau in Hamburg-Bahrenfeld den ersten Preis in der Abteilung Stuten. Dieser Erfolg war Ansporn genug, die Traberzucht systematisch auszubauen. Auf den Jährlingsschauen in Norddeutschland wie auf den Bundes-Championatsschauen haben die jungen Pferde vom Helenenhof Jahr ein Jahr aus eine maßgebliche Rolle gespielt.

1937 kamen mit Plutarch und Prolog die ersten Deckhengste auf den Helenenhof. Frühzeitig hatte Theodor Frahm erkannt, dass ein Zuchtbetrieb, wenn er zu entscheidenden Erfolgen kommen will, nicht ohne einen eigenen Deckhengst auskommt. Der 1929 von Bruno Cassirer gezogene Prolog v. Guy Bacon schlug in Bünzen hervorragend ein. Viele Zuchtrennensieger der Frahmschen Zucht haben ihn zum Vater.

Der Helenenhof, umgeben von großen Weiden und Wiesen, wurde in den Folgejahren stetig erweitert. Zeitweise standen in Bünzen mehr als 30 Mutterstuten. Das erste bedeutende Zuchtprodukt von Theodor Frahm war die 1943 geborene Coronia, die das Gestüt weit über Holstein hinaus bekannt machte. Nach zahlreichen großen Siegen in bedeutenden Rennen des Inlandes legte Coronia als erstes deutsches Pferd nach 1945 auch im Ausland Ehre für die deutsche Traberzucht ein, als die Stute 1950 in Triest zwei Rennen gewann.

Theodor Frahm war Traberzüchter aus Leidenschaft und ebenso Tierliebhaber. Hatte er einmal eine Mutterstute erworben, so trennte er sich nur ungern wieder von ihr. Auch dann, wenn sich die Erfolge nicht sofort einstellen sollten.

Im November 1954 starb Theodor Frahm an den Folgen einer Magenoperation. Unbeschreiblich viel Arbeit war von Theodor Frahm geleistet worden, um das Gestüt Helenenhof dorthin zu führen, wo es nach seinem Tode stand. Ungenutztes Moorland hatte er in gute Weiden verwandelt, und das 1942 niedergebrannte Anwesen zu einem stattlichen Gestüt mit Wert und Bedeutung ausgebaut.

Sowohl das erste Züchterchampionat 1949 als auch die folgenden Championate 1950 und 1952 hat Theodor Frahm mit Freude und Genugtuung miterleben dürfen, die anschließenden Züchterchampionate wurden unter der Verantwortung seines Sohnes Bernhard Frahm errungen, der die Tradition in Bünzen mit Erfolg fortsetzte. Zu den wegweisenden Entscheidungen Theodor Frahms zählte auch der Erwerb des Deckhengstes Bibijunge im Jahre 1953, dessen Nachkommen er aber nicht mehr selbst auf der Rennbahn erleben durfte.

Züchterchampionate Gestüt Helenenhof

1949: Theodor Frahm

1950: Theodor Frahm

1952: Theodor Frahm

1956: Bernhard Frahm

1957: Bernhard Frahm

1958: Bernhard Frahm

1959: Bernhard Frahm

1960: Bernhard Frahm

1961: Bernhard Frahm

1965: Bernhard Frahm

1966: Bernhard Frahm

1969: Bernhard Frahm

1971: Bernhard Frahm

1972: Bernhard Frahm