Puramus

brauner Hengst v. Peter von Glücksburg – Puppi

gez. 1949 v. Alfred Ruckhaber, eingegangen 1978

Rekord: 6, 1:18,5 – Gewinne: 100.500 Ost-Mark

Es war angesichts der sportlichen Vorherrschaft Mariendorfs eine etwas groteske Situation, dass Puramus, Berlins bester dreijähriger Traber 1952, in Berlin-Karlshorst trainiert wurde. Dort hatte er sich 1952 mit sechs Erfolgen für die große Route empfohlen.

Erwartungsgemäß holte sich der Hengst die Lorbeeren im Adbell Toddington-Rennen und trotzte anschließend auch einer 60 Meter Zulage im Wuhlheider Dreijährigen Elite-Preis. Doch bei seinem 25jährigen Trainer Klaus Dickmann war eine gewisse Ernüchterung eingekehrt. “Mein Schützling hat einige Untugenden entwickelt, die ich bisher von ihm nicht kannte. Er reagiert nervös und schlägt in der Box. Auch die Morgenarbeit lässt Wünsche offen.” Fast mit Ansage leistete sich Puramus im Buddenbrock eine Galoppade und kassierte als 15:10-Favorit eine knappe Niederlage. Es blieb die einzige Saison-Niederlage bei 12 Starts.

Ende Juli ertönte die Startglocke zum Deutschen Traber-Derby. Nach einem begeisternden Rennverlauf erreichte der Hengst aus der Zucht von Alfred Ruckhaber unter dem tosenden Beifall von 25.000 Zuchauern als Sieger die Ziellinie. Die Art, wie der Hengst nach ständiger Führung im entscheidenden Moment seine Gegner stehen ließ, war äußerst eindrucksvoll.

Als Puramus 1958 seine Laufbahn beendete, standen ein Rekord von 1:18,5 und 100.500 Mark Gewinne zu Buche. Nun wirkte der Crack als Beschäler in seiner altmärkischen Heimat sowie in den Gestüten Prieros und Lindenhof. Als Vater der DDR-Derby-Sieger Epoche, Lorenzo und Bostana blieb Puramus lange im Gespräch.

Gerd von Ende

Für 3.800 Mark erworben

Interessant ist die Geschichte um Peter von Glücksburg, Puppi und Laetare, Vater, Mutter und Großmutter von Puramus. Der Fleischermeister Alfred Ruckhaber hatte die Stuten Laetare, Puppi und Lu-Lo samt dem Junghengst Fridolin für 3.800 Mark von der Witwe des verstorbenen R. Neumann übernommen.

Peter von Glücksburgs Schicksal war hingegen bitter. Noch bevor sein Sohn Puramus zu Ruhm und Ehren gelangte, war Alfred Ruckhaber dem Rat von “Experten” gefolgt und hatte den Hengst an einen Fuhrunternehmer verkauft. Dieser ließ den Hengst schlachten.

Rennkarriere

Zuchtrennensiege

1952: Frühjahrspreis der Dreijährigen, Dreijährigen Elite-Preis, Adbell Toddington-Rennen, Deutsches Traber-Derby

1953: Großer Preis von Recklinghausen, Championship von Bahrenfeld, Bruno Cassirer-Rennen, Karlshorster Pokal

1954: Münchener Pokal, Die Trophäe