Stentor

Fuchs-Hengst v. Allegretto – Stella maris

gez. 1957 v. Franz Neubauer Erben, eingegangen 1984

Rekord: 7, 1:19,2 – Gewinne: 108.438 Ost-Mark

Der in Karlshorst von Fritz Perk trainierte und im Gestütsbuch der DDR eingetragene Stentor zählte ohne Zweifel zu den Besten seines Jahrgangs – ob Ost oder West. Dies stellte Stentor in den Rennen um die “Dreifache Krone” des deutschen Trabrennsports eindrucksvoll unter Beweis.

Sowohl im Adbell Toddington als auch im Buddenbrock und Derby hatte Stentor Glücksgöttin Fortuna nicht unbedingt an seiner Seite. In allen drei Prüfungen musste der Vertreter des Stalles Damsbrück mit einem Startplatz aus der zweiten Reihe vorlieb nehmen. So fand Stentor im Adbell Toddington nur schwer ins Rennen und musste sich am Ende mit Platz fünf zufrieden geben.

Anders verlief das Buddenbrock, wo Fritz Perk seinen Schützling nach halber Distanz mit einem energischen Vorstoß an die Spitze geführt hatte und den Schlussangriff des Favoriten Errol sicher abwehrte.

In das Derby ging Stentor mit dem Handicap einer vierwöchigen Zwangspause. Ein kurzfristiger Fieberbefall Stentors hatte im Rennstall von Fritz Perk Katastrophenstimmung ausgelöst. Fritz Ravenschlag, Eigentümer des Gestüts Damsbrück, äußerte sich vor dem Derby: “Acht Tage vor der Entscheidung des Blauen Bandes herrschte bei uns eine deprimierte Stimmung. Stentor hatte plötzlich leichtes Fieber bekommen. Das alles würde weniger zur Besorgnis Anlass geben, wenn nicht damit natürlich das ganze Vorbereitungsprogramm gestört gewesen wäre.” Stentor endete im Deutschen Traber-Derby des Jahres 1960 als Fünfter.

Im DDR-Trabrennsport hatte Stentor zuvor den Zukunfts-Preis, den Dreijährigen Elite-Preis und den Frühjahrspreis der Dreijährigen an seine Fahnen geheftet. Später siegte Stentor im Großen Preis der DDR und zweimal im Karlshorster Pokal gegen internationale Konkurrenz aus Osteuropa. Erwähnenswert die Tatsache, dass Stentor in seiner letzten Rennsaison 1965 in sieben Rennen ungeschlagen blieb.

Im Gestüt wurde Stentor bald zur Nr. 1 der ostdeutschen Traberzucht. Fünf Sieger im Traber-Derby der DDR (Eros 1970, Marathon 1972, Tobby 1979, Elimar 1982, Sommerwind 1984) stehen für Stentor zu Buche. Sieben seiner Söhne (Lusen, geb. 1977, Lennert, geb. 1978, Hanko, geb. 1969, Marathon, geb. 1969, Zauberer, geb. 1969, Epikuros, geb. 1974, Zaunkönig, geb. 1974) wurden zur Zucht verwendet.

Der STARTER schrieb nach Stentors Sieg im Buddenbrock: “Ein Blick auf das Pedigree des 1957 im Gestüt Damsbrück, Falkensee bei Berlin, gezogenen Stentor liefert den Beweis dafür, dass Klasse wieder Klasse erzeugt. Diese Feststellung trifft vor allem auf seine Mutter Stella maris zu, die zu den besten Rennstuten gehört, die je im Inland geboren wurden. Mit ihren Erfolgen in Adbell Toddington, Buddenbrock und Traber-Derby eroberte sie sich die dreifache Krone.”

Rennkarriere

Zuchtrennensieger

1959: Zukunfts-Preis

1960: Buddenbrock-Rennen, Dreijährigen Elite-Preis, Frühjahrspreis der Dreijährigen

1962: Karlshorster Pokal

1965: Großer Preis der DDR, Karlshorster Pokal