Hegrina

geboren 1973 – eingegangen 1999

 

Am 6. März 1973 erblickte in Ahlen, Westfalen, ein Stutfohlen das Licht der Welt, das in den folgenden Jahren ihre Altersgefährten, ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, überragte. Ihr Name: Hegrina.

Das muntere Stutfohlen besaß durchaus eine noble Herkunft. Ihr Vater Gerrol zählte zu den Top-Hengsten der deutschen Traberzucht und ihre Mutter Negri hatte bereits ein Jahr zuvor mit Gerrols Herzog, Dritter im Adbell Toddington-Rennen und Vierter im Derby 1975, ein Jahrgangsspitzenpferd geliefert. Doch Hegrina übertraf sämtliche Erwartungen, die ihr Züchter Günter Bünte in das junge Pferd gesetzt hatte.

 

Als zweijähriges Pferd gewann Hegrina ihr Debüt in der Aufsehen erregenden Zeit von 1:21,5.  Im Jugend-Preis Preis holte sich Hegrina mit Rolf Dautzenberg ihren ersten Zuchtrennenlorbeer und triumphierte über die spätere Derby-Siegerin Floral Scot. Zum Abschluss der Rennsaison 1975 zeigte Hegrina ihre beste Leistung. Im Preis des Winterfavoriten siegte die Stute in der Hand von Klaus Horn in Saisonbestzeit von 1:19,6.

 

Im darauf folgenden Jahr, dreijährig, galt Hegrina weithin als unschlagbar. Ihre Bilanz von 11 Starts und 9 Siegen, darunter 7 Zuchtrennen, gab Zeugnis für die Überlegenheit der Stute im Jahrgang.  Der Reihe nach triumphierte Hegrina im Hamburger Traber-Preis der Dreijährigen , Adbell Toddington-Rennen , Trophäe der Dreijährigen , Buddenbrock-Rennen , Arthur Knauer-Rennen, Bayern-Pokal und Deutsches Traber St. Leger. Im Sulky stets Rolf Dautzenberg.

 

Das letzte Rennen ihrer sensationellen Karriere vergab Hegrina durch ein Missgeschick. Nachdem der erste Start im Großen Preis vom Niederrhein zurückgerufen war, glaubten mehrere Fahrer auch nicht an die Gültigkeit des zweiten Startversuchs. Rolf Dautzenberg beeilte sich nicht, die ebenfalls springende 12:10-Favoritin Hegrina aufzunehmen. Erst als er bemerkte, dass der Start gültig war, machte er sich an die Verfolgung. Der zweite Platz hinter der 5.668:10 (!) Außenseiterin Hella Pride brach Hegrina jedoch keinen Zacken aus ihrer Krone.

 

Tragisch war die Tatsache, dass Hegrina keine Nennung zum Deutschen Traber-Derby besaß. Ihr Sieg im höchstdotierten Rennen für dreijährige Traber wäre reine Formsache gewesen. Dies belegt die Tatsache, dass zum Derby wegen der Abwesenheit von Hegrina ein Massenandrang von 28 Pferden um den Kampf um das Blaue Band zu verzeichnen war. 12 Pferde mussten aufgrund der damaligen Bestimmungen zurückgewiesen werden.

 

Belohnt wurden die außergewöhnlichen Leistungen von Hegrina mit dem Titel „Traber des Jahres 1976“.