Probst

geboren 1932 – verschollen 1945

 

Probst war bis 1952 der schnellste in Europa gezogene Traber. Bei 74 Starts erzielte er 52 Siege und gewann 14 Zuchtrennen. Probst erblickte im Gestüt Damsbrück das Licht der Welt und gehörte Arthur Brümmer. Sein Trainer war zeitlebens der berühmte Charlie Mills.

Sein erstes Rennen als Zweijähriger gestaltete Probst siegreich. Den Jugend-Preis gewann er leicht. Probst erhielt danach Ruhe und wurde erst dreijährig wieder herangenommen. Im Buddenbrock-Rennen stellte er seine absolute Klasse unter Beweis, als der Hengst seinen Altersgenossen in Rennrekordzeit die Eisen zeigte.

 

Einen neuen Rekord stellte Probst auch im Derby auf. Unter Umständen, die wohl einmalig in der Geschichte eines bedeutenden Rennens sind. Am Morgen des Derby-Tages wurde der Hengst von einer schweren Kolik befallen. An einen Start war kaum zu denken. Die Behandlungen zeigten aber gute Wirkung, und nach langen Beratungen entschlossen sich Trainer und Besitzer, Probst im Derby zu starten. In neuer Rekordzeit blies Probst dem alten Rekord von Semper idem das  Lebenslicht aus.

 

Vierjährig kehrte Probst bei 15 Starts 11 Mal als Sieger zur Waage zurück. Als einziges Zuchtrennen gewann er den Großen Preis von Mariendorf über 4200 Meter. Fünfjährig erreichte Probst den Höhepunkt seiner Form. Nach Siegen im Ruhlebener Jubiläums-Preis, Großer Preis von Ruhleben, Preis von Deutschland und Deutschland-Preis, folgte die wohl größte Leistung seiner Rennlaufbahn, der Sieg im Matadoren-Rennen über die europäischen Spitzentraber Tara, Muscletone, Mary Sunshine, Xiphias und Vitruv. Im zweiten Stechen lief Probst die europäische Rekordzeit von 1:17,4, die 16 Jahre Bestand hatte, bis Permit in Solvalla 1:17,3 trabte.

 

Sechsjährig wurde Probst 13 Mal gestartet. Von seinen 11 Siegen waren die Erfolge im Großen Deutschen-Traber-Preis und im Elite-Stichfahren am bedeutendsten. Siebenjährig wurde Probst oft vor unlösbaren Aufgaben gestellt. Bei 11 Starts kam er zu 6 Siegen, u.a. im Großen Alster-Preis, wo er mit 1:17,8 über 2080 Meter Bahnrekord trabte, der Jahrzehnte nicht unterboten wurde. Im Januar nahm er am Prix d’Amerique teil und legte mit einem zweiten Platz Ehre für die deutsche Traberzucht ein. Probst sah lange wie der Sieger aus, erlag aber zum Schluss dem Italo-Amerikaner De Sota.

 

1940 konnte sich Probst zum zweiten Mal in die Siegerliste des Matadoren-Rennen eintragen. Auch im Großen Preis der Freien und Hansestadt Hamburg war er erfolgreich.

 

Im Gestüt besaß Probst wenig Gelegenheit sich zu bewähren. Im Frühjahr 1945 wurde er zusammen mit seinem Vater Walter Dear, Sturdy und den Mutterstuten des Gestüt Templin geraubt. Seine bekanntesten Nachkommen sind Progus, Probst jr., Nobleness, Jadena und Nobby. Seine Tochter Nobleness wurde Mutter der Derby-Sieger Errol, Gutenberg und Lord Pit.